Monat März 2011
Verlangen
Gleich.Gewicht
Runterziehen
Die Krieger der Heilsarmee
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Die Männer sitzen um den Tisch. Nicht alle nebeneinander. Manche
auseinander. Sehr auseinander weg. Von den anderen. -
Sie blicken. Sich an. Flüchtig. Irgendwo hin.
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Oder lesen Zeitung.
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Vielen hat der Alkohol das Gesicht weggeschlagen. Breigesichter.
Rote aufgedunsene. -
Sie blicken leer. Ohne Hoffnung. Mit einem Zwinkern. Oder resigniert.
Oder verunsichert. Oder neugierig. -
Sie blicken. Immer wieder. Halten Gegenblicken nicht stand.
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Haben die Ehre mit dem alten Leben abgegeben.
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Haben keine Stolzhaut mehr.
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Lachen. Meinen es aber nicht so.
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Vertrauen ist aus.
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Sind nur noch selbst. Sich selbst. Muss genügen.
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Zuviele Enttäuschungen.
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Aber auch: hängen lassen und andere dafür verantwortlich machen.
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Wenn das Leben von einem Tag auf den anderen ein anderes wird.
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Unvorbereitet.
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Oder vorbereitet. Spielt keine Rolle.
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Nur das Leben spielt mit dem Leben.
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„Manche sterben hier.“ sagt sie.
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Manche nicht. Sie gehen und sterben woanders. Sage ich.
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Diese Männer leben auf einem verwesendem Leben. Sage ich.
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Sie stinken. Sage ich.
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„Mit Gottes Hilfe!“ sagt sie.
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Ich lache leise.
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Was wissen die Gläubigen schon von Gottes Hilfe?…
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Manche, nur wenige, schaffen es „zurück ins normale Leben.“
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Kein Sieg. Nur eine Seitwärtsbewegung.
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Immerhin eine Bewegung.