[Refrain]
Dein Kleid soll sein ein kalter Schatten.
Im Zentrum einer Welt aus Glas,
bohrst Blicke du in transparente Gitter,
bohrst bis aus Gitterstäben Nebel wird,
ein satter, einheitsweißer Nebel,
der schmatzend deine Blässe hüllt.
Mit seinen plumpen Nebelpranken
schiebt er dich sanft durch seinen Leib,
bis Lider fallen, kurz und laut,
verjagen Nebel, stehen Gitterstäbe wieder.
Unter dir der Stuhl steht fest,
lässig nimmt er deine Last.
Es wiegt dein Kleid, du selbst bist nichts,
ein tonnenschweres Schattenkleid,
gewebt aus tausenden Erinnerungen,
zwar ohne Muster, ohne Farbe,
passt es doch wie angegossen.
Ein Schneidermeister seiner Zunft,
du nähtest es gewissenhaft,
allein die Schwere, nicht bedacht,
zu schwer für deine Schultern.
Es klebt dich fest im Hirngespinst
versponnener Gedankenfäden,
du rüttelst, schreist, und Schweiß und Angst,
doch nur die Spinne hört dein Zittern,
du sitzt und klebst und bohrst
in deinem konstruierten Leben
und hast dereinst vergessen,
dem Schattenkleid die Knöpfe mitzugeben.
So starrst du da, trinkst Austernmilch,
suhlst dich im Nebelhonig.
[Refrain Ende]
Es ist noch da, es glimmt in dir.
War nie verloren.
Ungehört.
Unter alten Lasten
brennt ein leises Feuer,
wie Minze so klar.