Die Schwanzfrau

Es ist ein dunkler, schwuler Raum. Kerzenlicht mit Warmfeucht. Menschen sind da, alle nackt. Sie reden, lachen oder kopulieren. Ein Stöhnenlachenschwitzen beklatscht die Wände. Die, die kopulieren, lachen nicht. Sie sind konzentriert und nass. Kopulation ist eine ernste Sache im Menschenraum, hört man allgemein.

Auf einer großen, bequemen Couch liegt das Begehren. Sie sieht mich mit ihren geöffneten Schenkeln an. Dunkle, tiefe Augenschenkel. Sie lässt meine Wollust Blasen schlagen. Ich liebe sie. Ich liebe sie so sehr. Mein Speer fragt höflich. Sie wendet sich ab.

Sie hat einen eigenen Schwanz. Einen schönen geraden, glänzenden Schwanz. Sie beginnt zu masturbieren und schließt die Augen. Ich bin unsichtbar. Ich flüstere „Das darf nicht sein.“ und sehe ihr bestürzt beim Masturbieren zu. Sie genießt. Als sie laut stöhnend kommt öffnet sie die Augen. Frauensperma-Lippen. Sie leckt sich die Finger. Sieht mich wieder an mit diesem schenkeltiefen Blick. Ich bin aufs Äußerste verwirrt.

Dann wendet sie sich einer anderen Frau auf der Couch zu. Sie küssen sich, als hätten sie das schon tausendmal getan. Sie tauschen Frauensperma und geben die Lust von Frau zu Frau. Sie begreifen ihre Brüste. Mein Speer ist verbrannt.

Wozu ist meine Liebe gut?

Ich wende mich verletzt ab, denn das kann ich. Mich verletzt abwenden. An der Wand sehe ich geschrieben: Aufwachen! Psst…

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